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Bitte alle zu Tisch – es ist angerichtet!
Für die NLS-Saison 2025! Also besser: bitte alle an die Rennstrecke!
Was haben wir wieder lange warten müssen. Aber nu war es endlich so weit: auf zur NLS 1: 70. ADAC Westfalenfahrt!
Ein kleiner Schreckmoment ereilte mich noch bei der Vorbereitung: meine Canon R5 spuckte plötzlich eine wilde Fehlermeldung aus. Hatte ich vorher auch noch nicht. Ist aber gut gegangen.
Update: die Kamera hatte zuletzt immer wieder mal rumgemuckt, nach einem kompletten Zurücksetzen ist aber alles wieder OK.
Samstagmorgen haben wir uns wie immer früh getroffen und sind ruhig und entspannt zum Nürburgring gefahren. An unserer aktuellen Lieblings-Parkplatzstelle gab es dann – auch wie immer, muss man sagen – eines von Nico’s Spezial-Frühstücken, mit neuer mobiler Kaffee-„Maschine“.
Danach sind wir unter der Achterbahn durch den Tunnel (sorry, Insider, aber was ein witziger Kontrolleur mal wieder!) rüber ins Fahrerlager. Dort haben wir wie immer erst einmal eine Orientierungs-Runde gedreht. Und da lief uns vor dem TÜV-Tower erst einmal Mr. Broadbent in Zivilkleindung über den Weg. Und was macht der Hoffmann? Komplett unscharfe Fotos! Kommt davon, wenn man die Motiverkennung schon auf Fahrzeuge eingestellt hat und zu doof ist sich daran zu erinnern und man dann die falsche Backfocus-Taste drückt (ich nutze zwei)…
Jedenfalls waren wir wieder hin und weg vom Gewusel in den Boxen und im Fahrerlager, den unfassbar vielen geilen Autos und dem Who-Is-Who der internationalen Fahrer-Szene. Und Fahrerinnen, zum Glück! Die Diskussion NLS vor dem 24h-Rennen vs. nach dem 24h-Rennen möchte ich hier jetzt gar nicht starten. Es ist einfach so, dass in der Vorbereitung die meisten und dollsten Autos und Fahrer bei der NLS sind und es nach dem 24h halt etwas abflacht. Usw. Ihr kennt das ja alles, plus Problematik Terminüberschneidungen mit DTM oder anderen Serien.
Zum Quali haben wir dann unsere üblichen Bewegungen gemacht, T12, T12a, Fahrerlager usw. Da gibt es jetzt eigentlich nicht so viel zu berichten, außer dass das Gefühl dies alles endlich wieder genießen zu können überwältigend war! Wir haben viel fotografiert, viel gequatscht und gelacht und noch mehr Spaß gehabt!
Eine Weile vor dem Pitwalk sind wir in die Manthey-Box gegangen (die Nr. habe ich vergessen, schlage ich nochmal nach) und haben uns den ganzen Betrieb im Detail anschauen können. Wir standen direkt unterm vorderen Rolltor und konnte Thomas Preining und Ayhancan Güven quasi anfassen. Es ist so faszinierend, das Ganze wirklich so mittendrin mitzubekommen. Ich bin sicher, ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben, aber meine Bewunderung für all die Ingenieure, Mechaniker und Team-Mitglieder, die in dem Gewusel konzentriert ihre Arbeit machen, ist grenzenlos! Klar kann es mal etwas laut und hektisch werden, aber generell sind alle so krass entspannt. Noch eine Diskussion, die ich jetzt nicht starten möchte: meine Bewunderung ist umso größer, wenn ich daran denke, was es manchmal für rücksichtslose und respektlose Zuschauer gibt. Klar sind das Ausnahmen, und generell ist das NLS-Publikum super. Aber die die meinen, für sie gelten die Regeln nicht, sind schon arg nervig. Aber wie gesagt, Hut ab vor allen, die da so hochprofessionell arbeiten!
Vom Pit ins Grid
Nach dem Pitwalk sind wir dann vorne Boxenausfahrt ins Grid. Also dieses Mal ganz nach vorne statt wie meistens, ganz nach hinten bis in die letzte Kurve bzw. sogar Schikane rein. Von dort hatten wir eine neue Perspektive: der direkte Blick auf die AMG-Arena von der Start-Ziel hat auch was. Und es war extrem interessant, die Autos aus der Boxenausfahrt bei der Fahrt ins Grid zu beobachten. Ich hatte schon das 28-70 aufgeschnallt, weil ich die Idee hatte, dass das im Grid die beste Wahl wäre. Was sie auch ist, aber für die herausfahrenden Autos wäre das 70-200 sicher besser gewesen. Egal, Nico hatte ein Zoom mit längerer Brennweite drauf und wir „arbeiten“ ja immer als Team und haben dann schön verschiedene Fotos.
Im Grid selber haben wir dann einige Fahrer aus der Nähe betrachten dürfen, u.a. den immer lächelnden und superfreundlichen Kiki Sak Nana und die Crew des vom Herr Martini immer so genannten YouTuber-Auto. Die Jungs sind echt der Knaller, immer freundlich und am posen und unglaublich nah am Fan! Echt mega.
Den Start haben wir uns dann von der T12 aus angeschaut, bzw. nicht den Start, sondern die erste Runde, logisch. Vom Platz her etwas uninspiriert, aber trotzdem geil. Hier sind wir noch eine Weile geblieben und sind dann zurück zum Auto, um zum Brünnchen zu fahren. Aber natürlich nicht, ohne vorher noch die obligatorische Currywurst-Fritten-Majo zu futtern, diesmal wieder im Fahrerlager.
Nordschleife: Brünnchen bis Klostertal
Am Brünnchen selber haben wir uns nur kurz aufgehalten und die neuen, wunderschönen Beton-Sitzbänke bewundert…. Wir sind dann hoch über Eschbach, Hedwigshöhe und Wippermann zur Hohen Acht und dann die alte Steilstrecke runter bis zur Klostertal-Kurve. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, mal wieder dauerzulamentieren, weil ich in so mieser körperlicher Verfassung bin und mir diese Walks an der Nordschleife mit dem Fotorucksack auf dem Rücken (12kg hat der…) echt schwerfallen. Aber hey, take one for the team, und das Erlebnis ist jedes Mal einzigartig!
Auf, ich würde sagen, halben Weg die Steilstrecke runter gibt es links etwas versteckt im Wald ein altes Häuschen, ich weiß gar nicht mehr, was das ist oder war. Von hier hat man einen traumhaften Blick auf die Anfahrt zum und das Caracciola-Karussell. Wer möchte/kann, kann da auch auf’s Dach klettern, was eine noch etwas bessere Perspektive bietet. Für mich ist so etwas natürlich gleich aus mehreren Gründen ausgeschlossen.
Es kam mittlerweile auch die Sonne raus, die Nordschleife-Renn-Atmosphäre war einfach nur ein Traum! Echt! Da freut man sich noch viel mehr auf den Frühling!
Nach einem Weilchen und einem kleinen Erholungs-Bierchen für mich sind wir dann ganz runter ans Tor in der Klostertal-Kurve. Wir haben ein paar Fotos gemacht und ich dachte: Mann, noch ein paar Meter weiter vor und die Perspektive ist perfekt. Geht natürlich nicht als normaler Besucher ohne Akkreditierung. Wir sind dann links hoch Richtung Karussell gegangen. Hier hatten wir nach ein paar Minuten Warten das Glück, auch durch die erste Foto-Lücke im Fangzaun fotografieren zu können. Dies waren beides auch wieder komplett neue Perspektiven für uns. Megagut! Allein dafür hat sich die Schinderei, hierhin zu laufen, schon gelohnt!
Wir haben dann noch einen Crash in der Kurve live erleben dürfen bzw. müssen. Die #461 hat scheinbar ein Rad verloren und ist im Reifenstapel gelandet. Das Bergen des Fahrzeugs hat sich irgendwie als tricky erwiesen, jedenfalls war da ganz schön was los und so richtig geklappt hat es erstmal nicht. Das ist aber auch nicht so wichtig, solange sich niemand weh getan hat. Was hier zum Glück der Fall war.
Bis zum Karussell selber sind wir dann nicht mehr gegangen, sondern sind den Hügel direkt hochgekraxelt und haben dann den langen, langen, sehr sehr unendlich langen und SO schmerzhaften Rückweg zum Auto am Parkplatz Brünnchen angetreten. Mann, war ich aus der Puste und am Kämpfen um diesen Berg zur Hohen Acht zu bezwingen. Das zieeeeeeht sich bis zum Parkplatz!
Es ist aber immer wieder einfach nur phänomenal, wenn die Autos so nah an einem über die Nordschleife krachen. Brachial, wie Nico immer sagt.
Als wir dann endlich am Auto angekommen sind, war ich nur froh, nicht selber fahren zu müssen. Wir haben unsere Klamotten in den Kofferraum gepackt und sind dann recht easy, mit etwas Stau, nach Hause gefahren.
Zuhause dann das übliche Prozedere, duschen, Wunden lecken, Bilder sichern. Todmüde, aber glücklich. So richtig glücklich von diesem großartigen Tag am Nürburgring!
Geplant ist einiges dieses Jahr, also, bis zum nächsten Mal!
Cheers
Chris
































Chris
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