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Prolog

Bevor ich mit dem eigentlichen Ringknipser-Tourbericht starte, noch eine ehrliche Info. Ich hatte mir vorgenommen über den Winter ordentlich Gewicht zu verlieren (Nico hatte mir einen doch recht sportlichen aber eigentlich machbaren Ziel-Vorschlag gemacht). Und ordentlich etwas für die Kondition zu tun. Für mich, meine Familie, mein Herz, Blutdruck, meine Gelenke usw. usf. Aber natürlich auch um endlich wieder fit und deutlich beweglicher am Nürburgring zu sein. Hat das geklappt? Wenn ich ganz ehrlich bin, tendenziell eher Nein. Es ist schon besser als es war, aber es müsste viel viel besser sein! Nächstes Ziel dafür: Nürburgring Classic Ende Mai…

Zum Bericht:

Endlich wieder Racing am Ring!

Endlich war es wieder soweit! Die Ringknipser, die über den Winter auch noch zu den Streetknipsern geworden sind, waren wieder auf Tour. Das schon zweite Rennen der von uns so geliebten VLN/NLS stand an. Mit großem Interesse hatten wir bereits am Vortag das erste Rennen im YouTube-Stream verfolgt. Da waren nicht nur sensationelle Fahrer, Teams und Autos, sonder zu unserer Freude auch richtig richtig viele Zuschauer! Und zwar klein und groß, jung und alt, Weiblein und Männlein… Ein tolles Signal, dass die Teams, Sportwarte und Streckenposten und eben auch und vor allem die Fans der Serie die Treue halten!

Das Motto für diese Tour!

Nico hat mal wieder einen Spot ausbaldowert, getriggert durch ein YouTube-Video. An der Nordschleife. Hohe Acht. Innenseite der Strecke wenn man so will. Die Stelle schien sehr geil, wenn auch nicht ganz unkritisch aus verschiedenen Aspekten, auf die wir noch eingehen werden. Das Motto für die Tour, oder mehr die Idee (na eigentlich primär Nico’s Idee): da gehen wir hin! Koste es was es wolle. Und es kostete. Mich. Schnerz! Richtigen Schmerz! War es das wert? Was für eine Frage! Natürlich! Später mehr dazu.

Und los geht’s!

Die erste Tour 2024 fuhr Nico mit seinem Wagen. Zu planen und vorzubereiten war dieses Mal nicht viel, das Übliche halt, keine neue Technik usw. Dachte ich…!

Also, Tickets bestellt, Fotorucksack gepackt, Zeit vereinbart. Fertig. Ich hatte dieses Mal nur die Canon R5 mit dem 100-500mm 4.5-7.1, 70-200mm 2.8 und das erste Mal drei kleine (also keine L-Linsen) Festbrennweiten dabei, die eigentlich für die R8 gedacht sind, aber natürlich auch an der R5 tolle Dienste leisten. Das waren das 85mm F2, das Nifty-Fifty 50mm 1.8 sowie das 28mm 2.8. Dies hatte zur Folge, dass der Rucksack leichter war (sollte noch eine große Rolle spielen…) und mehr Platz für die insgesamt 6 Bierdosen, die ich mitgenommen habe, hatte. Vorher hatte ich mit dem Gedanken gespielt, eine analoge Kamera mit Objektiven mitzunehmen. An analoger Fotografie habe ich nämlich seit einiger Zeit wieder unglaublich viel Spaß und Freude. Dieses Mal habe ich mich dagegen entschieden, werde dies aber später im Jahr auf jeden Fall noch tun. Vielleicht als rein analoge Foto-Challenge. Wäre mal was neues für mich…

Sonntagmorgen, 07.04.2024, 07:00 Uhr in der Früh pünktliche Abfahrt von Treffpunkt Zeughausstraße Ecke Annostraße und dann gaaaaanz entspannt zum Ring. Bestes Wetter erwartete uns, und die Fahrt verging wie im Flug. Jedes Mal einfach nur ein geiles Gefühl, am Nürburgring anzukommen.

Wir haben mittlerweile einen neuen Lielbingsparkplatz, direkt an der Fußgängerbrücke zum Ringwerk rüber. Dort angekommen war der Plan, erstmal ein Instant-Käffchen zu trinken und Nico’s legendäres Überraschungsfrühstück zu verputzen. Als wir geparkt haben und den Kofferraum öffneten, kamen erstmal die Fotorucksäcke raus und ooooooh wooooow, Nico macht seinen auf und holt sein funkelnagelneues Sigma 100-400mm für seine Sony A7 III raus. Hammer. Er hat echt den Schnabel gehalten und es bestellt und bis zum Renntag gewartet, es zu zeigen! Krass oder??

Dann, wie gesagt, Käffchen auf die Schnelle, köstlichste Brötchen (eins direkt, eins in den Rucksack, dazu noch Bierdosen zum Frühstück an der Strecke), kurze Kleider-Diskussion und dann ab dafür. Traditionell erstmal zur Tribüne T4, zum „ankommen“, eingrooven, Kameras einstellen und FREUEN!

An der Grand Prix-Strecke

Als wir unsere Tickers gescannt hatten (es war nur ein Ein-/Ausgang auf) trauten wir unseren Augen nicht. Wir waren im Bereich unter der Tribüne allein. Da war kein Mensch! Spooky! Wir sind dann bis ganz runter ans Ende der Tribüne, also fast schon hinter Kurve 1, gelaufen und habe es uns dort erst einmal gemütlich gemacht und alles genossen! Denn der Grund warum wir zügig hierhin sind war, dass das Qualifying um 08:30 startete, und das haben wir auch fast auf die Minute geschafft.

Ich bin dann schnell nochmal in die sanitären Anlagen verschwunden (meine Hoffnung auf frisch gereinigte und befültte Toiletten als erster „Nutzr“ zu treffen ging auf), und dann hielt es uns nicht lange hier und wir sind rüber zum Fahrerlager marschiert.

Dort angekommen, haben wir uns erst einmal gegen einen Besuch der Dachterasse entschieden, obwohl diese richtig schön leer war. A propos leer. Es warenNLS 2 2024 Ausgang Boxengasse schon sehr viele Zuschauer da, auch an unserem Sonntag. Aber wie eingangs erwähnt, waren am Vortag doch DEUTLICH mehr Leute an der Strecke. Am Wetter lag es sicher nicht, vielleicht weil es der letzte Ferientag war? Oder weil generell mehr Leute am Samstag kommen, bei Double Headern? Naja, uns konnte es ja nur Recht sein, auch wenn es dann im Fahrerlager, den Boxen, der Boxengasse und im Grid leicht knubbelig wurde. Aber immer noch easy, selbst meine Sozialphobien waren beherrschbar :-D!

Jedenfalls sind wir dann durch das Fahrerlager an den Boxen vorbei bzw. in und durch die Boxen, haben viel gesehen und fotografiert, es war mega interessant wie immer. Wir bewundern immer wieder die Ruhe und Gelassenheit, mit der die Teams und Mechaniker mit den ganzen Zuschauern umgehen. Ich will es jetzt hier etwas kürzer machen, wir sind natürlich auch mal runter zur T12, haben dort an unserer roten Frittenbude ein unverschämt teures Bierchen (noch nicht mal gezapft :-( ) geholt, haben dort noch unser zweites Brötchen gemampft, sind dann wieder hoch zu de Boxen, waren dort wirklich überall (Nico hat ja nahezu keine Hemmungen auf der Suche nach dem geilsten Shot :-D).

Wir haben auch wieder einige bekannte Gesichter gesehen, Jack Aitken mit dem ich ein zu lustiges Intermezzo hatte, bei dem es aus Versehen um ein englisches Schimpfwort ging. Des Weiteren (in loser Reihenfolge) Kevin Estre, Kelvin van der Linde, Markus Winkelhock, Jimmy Broadbent, ach keine Ahnung, man erkennt die ja leider auch nicht alle immer. Es war zum Beispiel auch Tiago Monteiro aus Portugal da, aber den würde ich wahrscheinlich auch nicht mehr erkennen. Oder Kamui Kobayashi. Dann war noch der ehemalige Teamchef von Phoenix, jetzt Scherer, vor Ort, aber ich habe gerade seinen Namen vergessen. Oh Mann, dabei ist das eine Legende wie Olaf Manthey. Und dann auf dem Grid haben wir natürlich noch Misha Charoudin gesehen und geknipst, und den David Schumacher bei seinem Ringdebut. Er wirkte etwas verloren und hat gar nicht hochgeschaut. Timo Glock fuhr auch, den haben wir dieses Mal aber gar nicht zu Gesicht bekommen.

Sprung zurück, denn bevor wir auf dem Grid waren sind wir dieses Mal beide ganz an den Anfang der Start-Ziel-Geraden bis tief in die Coa-Cola-Kurve gelaufen. Dort wareCurrywurst Pommes Mayo T4n einige andere Fotografen, und wir haben viele tolle Fotos von den geilen Karren auf ihrem Weg in die Startaufstellung schiessen können. Man kommt den Autos in der Box ja schon so nahe dass man sie anfassen und in sie rein fotografieren kann. Aber es ist schon ein irres Gefühl, wenn die, häufig echt recht zügig, einen Meter an einem vorbei kacheln. Die verschiedenen Motorsounds sind dabei (sind sie aber immer und überall) einfach orgiastisch :-D!

Nachdem alle Fahrzeuge durch waren sind wir dann ins Grid bis in Gruppe zwei. Wir wollten noch nach ganz vorne zu den Top-Autos flitzen, wurden dann aber leider schon von der Strecke gekegelt. Enger Zeitplan halt. Vielleicht müssen wir das nächstes Mal mal anders angehen oder uns sogar trennen, damit man Fotos von vorne und hinten im Grid bekommt. Man unterschätzt, wie lang die Gerade und damit die Distanzen sind. Trotzdem war auch dies wieder alles sehr sehr sehr geil!

Nachdem wir die Strecke verlassen mussten war unser vorher schon verabschiedeter Plan, wieder zurück zur T4, dort den Start gucken, Bierchen und Würstchen (was sonst??) und Fritten zu uns nehmen, und dann langsam ab Richtung Nordschleife… Der Weg dorthin, also vom Fahrerlager zur Tribüne, erscheint einem noch länger wenn man unter Zeitdruck steht. Leider haben wir es nicht ganz bis zum Beginn der Einführungsrunde von Gruppe 1 geschafft. Macht aber nix. Wir haben uns kurz eingerichtet und dann den Start bzw. die Starts genossen. Bis auf einen Dreher eines Golfs war da aber nichts spektakuläres, trotzdem immer wieder MEGAGEIL wenn die im Pulk auf die erste Kurve zugebrettert kommen.

Nach ich denke zwei Runden (wenn überhaupt, nicht vergessen, eine Runde ist im Renntrimm ja um die 08:00 Minuten bei den GT3 mit der NLS-Streckenführung) ist Nico plötzlich aufgesprungen und hat uns den ultimativen Klassiker geholt: Currywurst mit Fritten von der Bude unter der T4. Gibt nix besseres!

Frisch gestärkt haben wir unsere Sachen gepackt und sind zurück zum Auto gelaufen. Denn nun begann Teil zwei der heutigen Tour!

An der Nordschleife

Wir sind dann mit dem Auto zum Parkplatz Brünnchen getuckelt (auf den Rasenparkplatz auf der anderen Straßenseite, nicht das Areal Brünnchen selbst). Anmerkung: bis hierhin ging es mir noch recht gut, Rücken zwackte wie immer, aber soweit OK). Zwei Dosen Bier (erwähnte ich dass es dieses Mal Jever Pils statt das klassische Bitburger war? Meine Frau Tânia war so lieb für mich einzukaufen und hatte kein Bit bekommen. Völlig egal ne?) in den Rucksack (er war je „leichter als sonst“…) und eine auf die Hand und los gings per pedes.

Als wir die Straße überquert wurden wurde ich direkt am Eingang zum Brünnchen vom Ordner mit den Worten „dat Bier is beschlachnahmt“ begrüßt :-D. Kurzer Ticket-Check (Nico brauchte seines nicht zu zeigen, der sieht wohl nicht so bedrohlich aus wie ich :-D) und los ging es.

Unsere Nordschleifen-Route:

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Nordschleife "Spaziergang" 07.04.2024 NLS2
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Start bzw. Auto geparkt

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Eingan Brünnchen: Ticket-Kontrolle und Bierchen beschlagnahmt :-D

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Psycho-Unterführung vom Brünnchen in den Wald

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Zaundurchbruch, für uns Start des Marsches

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Erster Chris-Schlappmachpunkt und ca. Beginn Flatterband

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Zweiter Chris-Schlappmachpunkt und ca. Ende Flatterband

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Fotopunkt und Nico muss vom Sockel

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Nächster Fotopunkt, keine besonderen Vorkommnisse

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Umkehrpunkt, der Weg führt soweit unterhalb des Karussells durch, dass man ohne Media-Zugang gar nichts sieht

Aber nicht zur Strecke nach vorne sonder gleich runter zur Unterführung unter der Strecke durch. Die Grafik mit den neuralgischen Punkten oben zeigt es ganz gut wo wir dieses Mal lang marschiert sind. Der Weg zurück war identisch mit dem Hinweg.

Psycho-UnterführungNach der Unterführung (Nico stellte fest: es war wieder so eine Psycho-Röhre wie letztes Jahr, als wir unter dem Advan-Bogen durch sind) waren wir auf einen Schlag in einer anderen Welt. Mitten im wunderschönen, schon sehr frühlingshaften Eifeler Wald. Es kam uns zwar noch ein Auto entgegen, aber dann haben wir für lange Zeit praktisch keinen Menschen mehr gesehen. Dafür natürlich die Rennautos gehört.

Direkt rechts hinter der Unterführung war eine Lücke im sich dort befindlichen Zaun. Es gibt sicher Gestörte, die sich dort durchzwängen, den hier sehr steilen Berg hochklettern nur um dann illegal direkt an der Strecke zu sein. Wir gehören nicht dazu! Wir sind dann einfach die von Nico ausbaldowerte Strecke durch den Wald gelaufen. Erst einmal ging es wirklich nur Bergauf. Aber wirklich nur. Klar, die Hohe Acht muss ja auch von dieser Seite erklommen werden. Ich war schnell am schnufen und pumpen und schwitzen. Aber sowohl hin als auch zurück hörte ich von Nico immer nur: „komm, nur noch diese Kurve“! I love it!

Wir hatten diese Stelle, zu der wir wollten, in einem YouTube-Video gesehen. Von daher wussten wir, dass es nicht so ganz einfach würde an die Strecke zu kommen, und dann auch noch gute Fotos zu machen. Nach ein paar hundert Metern stellten wir fest, dass der Streifen Wald zwischen unserem Wanderweg und der Strecke nicht nur überall mit den Verbotsschildern (siehe Foto oben im Artikel) abgedeckt war, sondern es war auch ein durchgängiger Streifen Flatterband von Baum zu Baum gespannt. Dies haben wir selbstverständlich alles respektiert und sind immer weiter gelaufen, in der Hoffnung, dass das Flatterband irgendwann aufhört. Und so kam es dann auch.

Ziemlich auf Höhe der Hohen Acht bzw. kurz darunter entgegen der Fahrtrichtung, also wieder Richtung Karussell, hören die Steilstücke hoch zur Strecke dann auf und man kommt in etwas flacheres Areal, wo man dann auch tatsächlich an den Zaun und damit quasi direkt an die Strecke rankommt. Zwischen den Streckenposten und hin- und her laufenden Media-Fotografen wurden wir dann etwas mutiger und haben unseren „Tarn-Modus“ auch aufgegeben (wir wollten uns nicht von den Streckenposten entdecken lassen :-D).

Wir haben hier einige Fotos gemacht, mussten aber feststellen, dass der Zaun doch arg im Weg ist an dieser Stelle der Strecke. Unser Dauerproblem halt. Man konnt ein paar ganz coole Shots den Autos hinterher, also den Berg hoch machen. Das ist toll, aber natürlich auch nicht nur was man will. Gleiches gilt für Video, logisch. Trotzdem war die Stelle mega gut, es hat wie immer Spaß gemacht sich durchzuschlagen und ja, für mich lohnen sich die Schmerzen auch immer. Ist schon so. Aber schaut selber:

Wir sind dann noch weiter Richtung Karussell gelaufen, ein wenig matschig wurde es hier, ein Media-Fotograf kam uns auf seinem Geländemotorrad entgegen, der wusste schon warum er sowas nutzt. Ca. 50 Meter vor dem Karussell haben wir dann aber umgedreht. Man konnte sehen, dass es einfach keinen Sinn macht, dorthin zu gehen, denn der Wanderweg führt ca. 10-15 Meter unterhalb der Strecke durch, und man kann da, außer man ist Media-Fotograf und kann direkt vor den Zaun an die Strecke, einfach keine Fotos machen. Sehr schade. Müssen wir das nächste Mal vielleicht wieder nach innen, dort kann ja jeder durch die Fotolücken im Zaun fotografieren. Wenn man denn an eine rankommt.

Wir sind dann wieder zurück zur vorherigen Stelle, und haben es da noch einmal versucht. Über den Winter wurden auf der Nordschleife überall Masten mit neuer Technologie zur Überwachung und Digitalisierung der Strecke aufgestellt. Diese stehen auf recht großen Betonsockeln dirNico muss vom Sockelekt am Schutzzaun an der Strecke. Wo wir waren gab es so etwas auch, und von dort könnte man sicher über den Zaun fotografieren. Nico ist dann einfach drauf und hat es getan. Wie sage ich immer: entschuldigen ist besser als fragen :-D… Ein Streckenposten beobachtete Nico und sagte oder machte erstmal nichts, man sah aber, dass er dann am Funk war und kurz darauf zu Nico ging und ihn vom Sockel bat :-D. Wie alle am Nürburgring immer total freundlich und locker. Aber Nico hat die Shots!

Danach haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Ein Glück dass ich die Biere als Energiequelle dabei hatte!! Denn der Weg zurück war dann echt so richtig krass anstrengend und schmerzhaft für mich. Vom jaulen bis hin zu hysterischem Lachen war alles dabei. Aber was will man machen, mit dem Auto abgeholt werden kann man da nicht, also blieb halt nur Zähne zusammenbeissen und den Körper mit dem Kopf steuern. Hat ja denn auch geeklappt irgendwie.

Zurück am Brünnchen stand die Frage im Raum, direkt zum Auto oder nochmal nach vorne zur Strecke, was Nico gerne wollte. Ich erst nicht so gerne, bin dann aber doch einfach mit, und wir haben hier noch ein paar ganz coole Shots gemacht. Eines muss man sagen, und das ist nicht wertend gemeint: die „Szene“ am Brünnchen ist schon sehr „eigen“. Da sind wirklich richtig strange Leute drunter. Aber im Endeffekt ist es ja nur gut, denn alle kommen ja wegen der geilen Strecke und dem geilen Motorsport zum Nürburgring, das eint uns ja alle. Und von mir mag sicher auch so manch einer denken, wasn das für n Digga :-D?

Lange blieben wir nicht mehr und haben uns dann doch zum Auto aufgemacht. Wir waren auch wegen der Verkehrslage auf der A61 (letzter Tag der Osterferien = Rückreiseverkehr) unsicher und hatten nur bedingt Bock, im Stau zu stehen. Da sollten wir aber auch Glück haben, die Heimfahrt verlief wie schon die Hinfahrt völlig entspannt und problemlos. Auch wenn das Hinsetzen im Auto etwas weh tat, aber ich hatte zum Glück noch ein Heimfahr-Bier :-D.

In Siegburg angekommen war es nochmal eine Nummer, aus dem Auto wieder rauszukommen :-D. Ging aber auch. Zuhause ab unter die Dusche und direkt aufs Sofa und dann ging den Rest des Tages nicht mehr so viel bei mir. Fotos habe ich aber natürlich noch gesichert.

Fazit & allgemeine Gedanken

Als erstes: hat sich die Quälerei für mich und der muntere Spaziergang für Nico gelohnt? Gar keine Frage, wie immer sowas von! Es spielt dabei auch keine wirkliche Rolle, ob man dann mit Burner-Fotos nach Hause kommt. Das Tolle ist doch, die Strecke immer weiter zu erkunden, kennenzulernen und zu verstehen und das Ganze einfach nur zu genießen. Und ja, das schaffe ich trotz meiner Schmerzen und Kurzatmigkeit!

Diese Nico-Spotfinder-Trips lohnen sich also immer, machen höllisch Spaß und man ist ja auch an der frischen Luft :-D

Der Sicherheitsgedanke spielt eine Riesenrolle bei der ganzen Geschichte. Es macht absolut Sinn, dass so viele Bereiche an und um die Strecke mittlerweile so gesichert und nicht mehr zugänglich sind. Im Gegenteil, wir denken uns immer wieder, wenn wir an der Außenseite einer Kurve stehen und ein Rennauto knallt mit ausfederndem Fahrwerk mit 250km/h ca. 5 Meter an uns vorbei, nur getrennt durch Leitplanke und Sicherheitszaun, wenn jetzt was schief geht… Wenn wir ganz ehrlich sind ist da ein schon ein gewisses Risiko. Wenn da ein Reifen platzt hat man nicht den Hauch einer Chance zu reagieren und wenn einem dann die Teile um die Ohren fliegen, gute Nacht. Es ist bei uns aber immer ein kalkuliertes Risiko, so gut das eben geht. Wir sind Ringknipser und haben eine Mission, herrje nochmal! Und nachts am Bahnhof ist es gefährlicher ;-). Im Ernst, das ist beeindruckend, man muss das auch erleben um zu verstehen wie sich das anfühlt wenn diese geballte Power an einem vorbei rast! Nico hat exakt das richtige Wort dafür benutzt: einfach nur BRACHIAL! Aber man kann nicht jedes Risiko ausschließen und an der Rennstrecke bleibt es eben. Für Fahrer, Streckenposten, Mechaniker und eben auch für uns Zuschauer. Ist einfach so.

Ein Gedanke, der sich durch jede Tour durchzieht: Media-Fotograf müsste man halt sein. Eine Akkreditierung und ein lila Leibchen und man kommt vor die Zäune, an die besten Stellen. Dies ist eigentlich das Einzige, wodurch sich viele öffentliche Fotos von unseren unterscheiden, Standpunkt und Perspektive. Können wir aber nicht ändern. Träumen davon, mal als Media-Fotograf rund um die Strecke zu können tun wir aber schon…

So, dies war der Bericht zur ersten Ringknipser-Tour 2024! Auf das noch viele folgen dieses Jahr!

CHEERS!

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